Page 28 - Taxikurier Mai 2025
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ENDLICH TRAMBAHN (1) „Geld für Studien zu verpulvern ist ab-
surd“ ... Ach so, da ging's ja um eine
Der zuständige BA hatte schon lange eine Letztes Jahr ließ König Maggus I. Söder Schnapsidee der CSU. Aber für die eigenen
neue Fußgängerampel an der Einmündung die geplante Tram quer durch den Engli- Cerebralflatulenzen gilt das natürlich nicht.
Waldwiesenstraße ⁄ Am Ährenfeld (das ist schen Garten (von der Thieme- zur Tivoli- Wie die Kinder im Sandkasten, die sich
die westliche Verlängerung der Guardini- straße) endgültig beerdigen, wozu er die darum streiten, wer die Schaufel und wer
straße) gefordert, war aber über die Macht hatte, weil der Englische Garten den Eimer halten darf! Und wir staunenden
schnöde Ablehnung aus Kostengründen letztlich dem Freistaat Bayern und nicht Zuschauer dürfen dieses Kasperltheater
empört. Jetzt hat unser OB Dieter Reiter der Stadt München gehört. Die Tram-Nord- auch noch finanzieren. Wie wäre es denn
ein Machtwort gesprochen und seine Be- tangente, die uns nur endlose Baustellen, mal mit einer Machbarkeitsstudie, ob man
hörden zum Bau der Ampel bis Frühjahr ebenso endlose Kosten und hernach noch ideologisch verbohrte Politiker abschaffen
2026 verdonnert. Weshalb es an der hier mehr Staus wegen des Wegfalls von Fahr- und durch Leute ersetzen kann, die wirk-
pro Richtung einspurigen Waldwiesenstra- spuren gebracht hätte (vergl. „Westtangen- lich nur an der besten Lösung für das zah-
ße nicht auch ein Zebrastreifen tun würde, te“), war damit gottlob auch vom Tisch. lende Volk interessiert sind?
hätte den Schreiber mal interessiert. Aber Selten, dass Schrotti die (Sch)Lichtgestalt
der Grund ist vermutlich der übliche in in der bay. Staatskanzlei mal lobt, aber
Wahnmoching: zu billig! Dafür können lei- hier muss es sein. Obwohl ... Jetzt hat die UMBAU (1)
der wegen Geldmangels keine Gutscheine bayerische Regierungskoalition aus CSU
für das Frauen- Nachttaxi mehr ausgegeben und FW plötzlich eine Machbarkeitsstudie Nach dem Willen der örtlichen Grünen im
werden. Aber da muss man schon Prioritä- beschlossen, um den Tunnel (Isarring Höhe BA Untergiesing-Harlaching sollen die Geh-
ten setzen. Gyßlingstraße) unter dem Englischen Gar- wege an der Humboldtstraße verbreitert
ten im wahrsten Sinne des Wortes aus der werden. Die bisherigen zwei Meter seien
Versenkung holen. Dort war der Tunnelplan zu wenig, breitere Trottoirs würden „die
RAZZIA nämlich 2022 gelandet, weil laut SPD und Sicherheit vieler Verkehrsteilnehmer ver-
Grünen dafür zu viele Bäume hätten gefällt bessern“. Das MOR schwurbelt nach aus-
Seit Monaten haben die Münchner Hand- werden müssen. Neu ist am CSU ⁄ FW-Plan, führlicher Prüfung des Begehrens, „unter
werkskammer und das KVR die sogenannten dass durch diesen Tunnel auch die Tram- Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrund-
Barber-Shops im Visier, also Läden, in de- bahn fahren soll, was Grüne und SPD wie- satzes“ (usw.) könne die Gehwegverbreite-
nen ein Barbier Bärte schneidet, rasiert derum (zu Recht) für Quatsch halten. Der rung zumindest kurzfristig „nicht umge-
und ⁄ oder frisiert. Diese Arbeiten darf jeder Grünen-Stadtrat Florian Schönemann ärgert setzt werden“, und die örtliche CSU lehnt
ausüben und sich Barbier bzw. (englisch) sich, eine solche Studie sei „unnötig teuer die Pläne rundheraus ab. Von „Steuergeld-
Barber nennen, da sie kein geschütztes und nicht umsetzbar“, und auch SPD- verschwendung“, „autofeindlichem Han-
Handwerk betreffen. Für die gleichen ge- Verkehrsexperte Nikolaus Gradl echauffiert deln“ und „Parkplatzvernichtungspolitik“
werbsmäßigen Tätigkeiten am Haupthaar sich: die ursprünglichen Trambahnpläne war gar die Rede. Aber eine Mehrheit im
eines Menschen braucht man dagegen in (Thieme-Tivolistraße) seien fertig und grün dominierten BA war natürlich trotz-
Deutschland eine dreijährige Friseur-Aus- finanzierbar gewesen, aber „jetzt ein Pla- dem der Meinung, dass entsprechende
bildung. Bei Überprüfungen in rund 30 sol- nungsmonster aus dem Hut zu zaubern Planungen fortgesetzt werden sollen.
cher Barber-Shops im Februar 2025 stellte und erneut Geld für Studien zu verpulvern,
die Handwerkskammer in „einer großen ist absurd“. Wir behalten das mal im
Mehrheit der kontrollierten Betriebe“ hand- Hinterkopf! UMBAU (2)
werksrechtliche Verstöße fest, weil Friseur-
leistungen (also am Haupthaar) erbracht Auf Wunsch der Stadtrats-Grünen (tut mir
wurden, obwohl entgegen der Vorschrift TRAMBAHN (2) leid, aber so isses halt) hat der Mobilitäts-
kein Friseur-Meister Eigner oder Betriebs- ausschuss einen Ideenwettbewerb zur Um-
leiter des Ladens war. Zudem waren am Der Dachauer Landrat Stefan Löwl und gestaltung des Odeonsplatzes ausgerufen.
13. März in München rund 100 Beamte Münchens MOR-Chef Georg Dunkel haben Das Ziel soll sein „ein Ort, an dem man
vom Zoll unterwegs, um in Razzien etliche eine Vereinbarung für eine Machbarkeits- gerne verweilt, das städtische Flair und den
„Barber-Shops“ auf korrekte Anmeldung studie ... grrrr ... unterzeichnet, mit der Blick auf Münchens Prachtstraße genießen
des Personals und Einhaltung des Mindest- eine Verlängerung der Tramlinie 20 über kann“. Die grüne Fraktion nennt als Maß-
lohnes zu kontrollieren. Hier wurden in Moosach hinaus über Karlsfeld bis Dachau nahmen dazu „breitere Gehsteige zum
rund 25 Prozent der Fälle Verstöße fest- untersucht werden soll. Flanieren, mehr Bäume und Grünflächen,
gestellt. die die Sommerhitze erträglicher machen,
Aha. Eine „Machbarkeitsstudie“ also für aber auch mehr Platz für gastronomische
Was hat das jetzt mit uns zu tun? – Ganz eine Strecke, die vom Bus 710 bedient Sonnenterrassen„
einfach: wenn KVR und Zoll unsere lieben wird, der ganztägig bei einer Fahrzeit von („Hallo München“ vom 9.4.2025).
Freunde von Uber & Co. mal genauso 35 Minuten im 20-Minuten-Takt 21 Halte-
scharf auf Einhaltung der Bestimmungen stellen zwischen Bhf Moosach und dem Und im Merkur vom 7. April wird die grüne
überprüfen würden, also z.B. Rückkehr- Dachauer Bahnhof abgrast. Und mit dem Fraktionsvorsitzende Mona Fuchs zitiert,
pflicht und Mindestlohn, dann sähe die Bus X80 und der S 2 dauert es mit 27 Mi- am Odeonsplatz könne endlich ein Ort
Taxiwelt in München anders aus. Aber das nuten sogar noch acht Minuten weniger. entstehen, an dem sich Münchner „gerne
Leben ist bekanntlich kein Wunschkon- Wie war das vorher nochmal – wir erinnern aufhalten – mit mehr Grün, Freischank,
zert. Leider. uns: „unnötig teuer“, „Planungsmonster“, breiten Geh- und sicheren Radwegen“.
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