Page 5 - Taxikurier August und September 2025
P. 5
BERICHT DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN
VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Die Arbeit im Aufsichtsrat ist kein Spaziergang:
die vergangenen Monate haben uns wieder einmal gezeigt, Es geht nicht darum, defekte Lampen im Keller zu zählen,
dass unsere Branche vor großen Herausforderungen steht, sondern die wirtschaftliche Lage der Genossenschaft zu verste-
aber auch, dass wir diese nur gemeinsam als Mitglieder unse- hen, die BWA, Summen- und Saldenlisten zu lesen, zu erkennen,
rer Genossenschaft meistern können. Die Marktbedingungen wohin die Genossenschaft steuert, Revisionen vorzunehmen
in München bleiben schwierig und verlangen von uns allen und die Zahlen und Fakten, gerade bei unseren Immobilien,
Engagement, Ausdauer und Verantwortungsbewusstsein. ehrlich zu analysieren.
In dieser Zeit haben sich leider drei Mitglieder unseres Aufsichts- Es bringt nichts, Zeit und Energie an den falschen Stellen zu
rats aus dem Amt zurückgezogen. Das ist nicht nur schade, verschwenden, wenn man gleichzeitig bei wichtigen Punkten
sondern aus meiner Sicht auch das falsche Signal: Gerade in wie den Mietrückständen nicht genau hinschaut.
schwierigen Zeiten zeigt sich, wer bereit ist, Verantwortung zu Hinzu kommt: Die Mieteinnahmen könnten aktuell wesentlich
übernehmen und wer nicht. Der Aufsichtsrat ist kein bequemer höher ausfallen. Leider hat man es in der Vergangenheit, und
Posten für gute Zeiten, sondern dann gefragt, wenn es schwierig sogar weit in der Vergangenheit, versäumt, die Mieten regelmä-
wird. Sich zurückzuziehen, wenn es ernst wird, hilft weder der ßig an den Mietspiegel anzupassen. Dieses Versäumnis wirkt
Genossenschaft noch den Mitgliedern. sich bis heute negativ auf unsere Einnahmen aus.
Wir brauchen im Aufsichtsrat keine Platzhalter oder bloße Positiv ist jedoch: Bei Neuvermietungen wird inzwischen der
Stimmfänger, sondern engagierte Mitglieder, die ihre persönli- Mietspiegel herangezogen, und die Mietverträge werden inner-
chen Interessen zurückstellen und für die ganze Genossenschaft halb der vom Mietspiegel vorgegebenen Spanne, und nicht nach
handeln. Der Aufsichtsrat muss die Belange aller Mitglieder im dem Ermessen des Vorstands, korrekt abgeschlossen.
Blick haben, egal ob Einzelunternehmer oder Mehrwagenunter-
nehmer und darf keine Spaltung zulassen. Leider versuchen eini- Die erste Auswertung der Zahlen zeigt leider, dass wir das Ge-
ge gerade, die Schere zwischen Einzel- und Mehrwagenunterneh- schäftsjahr mit einem Jahresfehlbetrag abgeschlossen haben.
mern weiter zu öffnen, anstatt sie zu schließen. Das werden wir Warum das so ist, wird gerade genau analysiert. Die Details und
nicht zulassen. welche Maßnahmen wir dagegen ergreifen wollen, erfahren Sie
auf der Generalversammlung am 30. Juli 2025. Ich lade Sie alle
Ich hoffe sehr, dass wir bald neue Gesichter für den Aufsichtsrat herzlich ein, dabei zu sein, sich selbst ein Bild zu machen und
gewinnen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, per- mit uns über die nächsten Schritte zu sprechen.
sönliche Befindlichkeiten zurückzustellen und die Genossen-
schaft nach vorne zu bringen. Wir brauchen Leute, die mit klarem Ein weiterer Punkt: Immer wieder sehen wir uns mit Anzeigen
Blick, betriebswirtschaftlichem Verständnis und im Sinne aller von Mitgliedern konfrontiert. Diese Verfahren kosten Zeit, Nerven
Mitglieder handeln, auch wenn es manchmal unbequeme Ent- und vor allem sehr viel Geld für Rechtsanwälte. Die Kosten sind
scheidungen sind. mittlerweile enorm, und auch das werden Sie auf der General-
versammlung sehen. Mein Appell an alle: Bitte keine unnötigen
rechtlichen Auseinandersetzungen, das hilft niemandem und
kostet uns allen nur. ➔
AUGUST⁄SEPTEMBER 2025 ⁄ TAXIKURIER ⁄ 5