Page 6 - Taxikurier Mai 2025
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GENOSSENSCHAFT

            AUSSERORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
            DER TAXI-MÜNCHEN EG AM DONNERSTAG, 15. MAI 2025



            Seit über zehn Jahren vermittelt die Plattform Uber in München Fahrtaufträge. Zuerst an Privatpersonen,
              später dann an Mietwagen-Unternehmen und seit 2024 auch an Taxis. Uber ist einer der gefährlichsten
              Mitbewerber unserer Taxi-München eG.


              Seit über 10 Jahren vermittelt die Plattform Uber in München   Personen, die in einem Rechtsverhältnis zu Aufsichtsrat und
              Fahrtaufträge. Zuerst an Privatpersonen, später dann an   Vorstand der Taxi-München eG stehen, hierüber in Kenntnis
                Mietwagen-Unternehmen und seit 2024 auch an Taxis.      gesetzt.
              Uber ist  einer der gefährlichsten Mitbewerber unserer Taxi-
              München eG. Über viele Jahre hinweg wurde gemeinsam   Nachdem sich seitens der betroffenen Aufsichtsrats-Mitglieder
                gegen Uber gekämpft, demonstriert, werden Verstöße doku-  keine Einsicht zeigte, sah sich der Vorstand in der Pflicht ge-
              mentiert, auch über die Arbeit in den Landes- und Bundesver-  genüber den Mitgliedern der Taxi-München eG, hierüber im Rah-
              bänden wurde alles nur Erdenkliche getan, um den Wildwuchs   men einer außerordentlichen Generalversammlung entscheiden
              dieses Mitbewerbers einzudämmen, zu verlangsamen, über   zu lassen. Die Wille des obersten Souveräns unserer eG steht an
              den Weg der Gesetzgebung abzugrenzen. Der Erfolg war leider   erster Stelle, und aufgrund der Dringlichkeit dieser Frage gab es
              nur  mäßig, der Markteintritt von Uber war nicht zu stoppen.  keine Alternative zu einer außerordentlichen Generalversamm-
                                                              lung. Zu dieser hat der Vorstand dann form- und fristgerecht
            Im September 2023 kam in München der Korridor-Festpreis, der   schriftlich eingeladen, sie wird am Donnerstag, den 15. Mai
            dem Taxigewerbe viele Türen geöffnet hat, aber auch den Zu-  2025, im Festsaal des Löwenbräukellers stattfinden.
            gang für Uber und Bolt ermöglichte. Trotz der klaren Regelun-
            gen im Korridor wurden und werden Taxifahrten über besagte   Zwischenzeitlich erreichte das Taxigewerbe die Nachricht aus
            Plattformen immer wieder unter dem zulässigen Mindest-Korri-  Stuttgart, dass die dortige Zentrale die Brandmauer nieder-
            dor-Preis angeboten und ausgeführt.               gerissen hat und nun mit Uber kooperiert. Nur am Rande sei
                                                              erwähnt, dass genau derjenige Rechtsanwalt, der die Koopera-
            Um dies zu dokumentieren, führten die Vorstandsmitglieder   tion der Stuttgarter Zentrale mit Uber vertraglich abgewickelt
              Kroker und Nothhaft im ersten Quartal 2025 Testbestellungen   hat, zufällig auch den Aufsichtsrat der Taxi-München eG ver-
            und auch Testfahrten durch und konnten dabei zahlreiche   tritt. Droht München etwa das gleiche Szenario wie Stuttgart?
              Verstöße gegen den Taxitarif feststellen. Was dabei auch fest-  Welche Pläne schmieden die handelnden Akteure, die bereits
            gestellt wurde, waren die Taxiunternehmen, die für diese   mit Uber kooperieren und bei der Taxi-München eG im
              Plattformen tätig waren und sind. Und genau hier liegt der     Aufsichtsrat sitzen? Ein Schelm, der Böses dabei denkt ...
            Stein des Anstoßes: Drei von acht Aufsichtsratsmitgliedern
            der Taxi-München eG sind mit ihren Taxis für Uber tätig.
                                                              Liebe Mitglieder, die Entscheidung über die Zukunft
            Hier besteht in den Augen der Vorstandsmitglieder Thomas   der  Taxi-München eG treffen Sie!
              Kroker und Patrick Nothhaft ein massiver Interessenskonflikt.
            Um es nicht falsch zu verstehen: Jedes Mitglied kann mit   Zurück zu den Ereignissen: Am 25. März 2025 wurde in einer
              seinem Unternehmen für alle nur möglichen Anbieter fahren.    Aufsichtsratssitzung beschlossen, dass das Vorstandsmitglied
            Es gibt hier weder rechtliche noch satzungsgemäße Schranken,   Thomas Kroker bei der für den 1. Juli 2025 geplanten ordentli-
            die das aktuell verbieten. Der Konflikt liegt nicht in der Teil-  chen Generalversammlung nicht mehr als Kandidat vorgeschla-
            nahme der Taxiunternehmen am Angebot von Uber oder Bolt,   gen wird. Eine Begründung hierzu erfolgte nicht. Ein anderer
            sondern in der Tatsache, dass exakt diese Unternehmer im Auf-  Kandidat wurde jedoch auch nicht vorgeschlagen. Auch wurde
            sichtsrat der Taxi-München eG tätig sind und hier den Vorteil   Herrn Kroker schriftlich eine Kündigung des Anstellungsverhält-
            genießen, über alle Handlungen, Planungen, Strategien und   nisses zum 30.06.2025 mitgeteilt, was nicht konform mit dem
            Konzepte, welche die Taxi-München eG gegen diese Mitbewer-  Inhalt des Anstellungsvertrages ist. Herr Kroker leitete recht-
            ber plant und durchführt, mit als erste informiert sind.    liche Schritte gegen die Kündigung durch den Aufsichtsrat ein.
            Der Gegner sitzt sozusagen mit am Tisch.          Ebenfalls wurden in der Sitzung vom 25. März 2025 weitere
                                                                Beschlüsse gefasst, die vorab nicht auf Rechtssicherheit ge-
            Diese Situation ist in den Augen von Nothhaft und Kroker un-  prüft waren. Den Vorstandsmitgliedern Kroker und Nothhaft
            tragbar und aus moralischen, ethnischen, kollegialen und ge-  wurde mitgeteilt, dass mehrere Beschlüsse – wohlgemerkt erst
            nossenschaftsgrundsätzlichen Aspekten nicht akzeptabel.   nachdem sie beschlossen wurden – nachträglich auf Rechtssi-
              Deshalb wurde den betroffenen Aufsichtsratsmitgliedern nahe-  cherheit geprüft werden sollen und erst danach den Vorständen
            gelegt, ihr Amt niederzulegen. Ferner wurden alle betroffenen   offiziell zugestellt werden.






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