Page 14 - Taxikurier April 2022
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           Sonderverkehrsministerkonferenz

           Es tagte die Sonderverkehrsministerkonfe-
           renz mit Aufnahme der TMV-Forderungen
           zur Erhöhung der Regionalisierungsmittel
           für den Ausbau des Nahverkehrs im ländli-
           chen Raum mit neuen, flexiblen Angeboten
           von Taxen und Mietwagen und die Heraus-
           nahme der bürokratischen digitalen Doku-
           mentationspflichten aus dem Mindestlohn-
           und Minijobgesetz, wie vom TMV im
           Schreiben an die Minister Habeck, Heil
           und Lindner gefordert. Lesen Sie hier die
           Mitteilungen des TMV:

                                             muss das Rad ja nicht immer neu erfinden.   TMV: Praxis- und realitätsfremde
           Der TMV begrüßt die jetzt bekannt   Deswegen sollte bei den Beratungen der   Dokumentationspflichten sind nicht
           gewordenen Forderungen der Sonder-  Bund-Länder- Arbeitsgruppe die Expertise   mehr im Gesetzestext
           verkehrsministerkonferenz und bietet   des Taxi- und Mietwagenwesens unbedingt
           eine enge Zusammenarbeit an       genutzt werden. Nur mit einer guten   Der TMV sieht in einem ersten Schritt seine
                                               Partnerschaft von öffentlicher Hand und   Initiative gegen die deutlich verschärften
           „Wir als TMV begrüßen die Forderungen der   privaten, mittelständischen Anbietern   Dokumentationspflichten beim Mindestlohn
           Verkehrsminister, dass der Bund 750 Millio-  kann eine reale Nahverkehrswende   und den Minijobs an die drei Minister
           nen Euro in diesem Jahr und ab 2023 zu-    klappen!“                  Habeck, Heil und Lindner durch den aktu-
           sätzlich drei Milliarden Euro für den öffent-                       ellen Kabinettsbeschluss umgesetzt. Für
           lichen Nahverkehr aufbringen soll. Nur mit                          den Bundesgeschäftsführer des TMV Patrick
           einer massiven Erhöhung der Regionalisie-  TMV begrüßt eine ÖPNV-Offensive 2030  Meinhardt zeigt sich einmal wieder, dass
           rungsmittel kann echte Verkehrsgerechtig-                           man nicht die Beratungen im Ausschuss
           keit im ländlichen Raum und eine wirkliche   Zur heutigen Sitzung der Verkehrsminister-  abwarten darf, wenn man einen wesentli-
           Nahverkehrswende stattfinden.“ so der   konferenz erklärt der Bundesgeschäfts-  chen Bestandteil eines Gesetzes verändern
           Bundesgeschäftsführer des Taxi- und Miet-  führer des TMV Patrick Meinhardt: „Wir   möchte.
           wagenverbandes Deutschland Patrick     halten als TMV eine ÖPNV – Offensive
             Meinhardt.                        insbesondere im ländlichen Raum für über-  Im bisherigen Gesetzentwurf sollten Ar-
                                             fällig. Eine  effektive Klimaschutzpolitik   beitgeber dazu verpflichtet werden, den
           „Wenn das politische Ziel im Rahmen der   ohne eine wirkliche Offensive für den   Beginn der täglichen Arbeitszeit „jeweils
           Klimaschutzagenda der Bundesregierung     Nahverkehr wird nicht funktionieren.“  unmittelbar bei Arbeitsaufnahme sowie
           die Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis                             Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit
           2030 ist, dann muss ordentlich Tempo zu-  Wenn die Verkehrsministerkonferenz heute   jeweils am Tag der Arbeitsleistung elektro-
           gelegt werden. Und besonders im ländli-  den Weg für eine ÖPNV-Offensive 2030   nisch und manipulationssicher aufzuzeich-
           chen Raum müssen hier flexible Angebote     geebnet hat und damit eine deutliche Er-  nen“. „Das ist praxis- und realitätsfremd!“
           geschaffen werden, mit der von Bahn- und   höhung der Regionalisierungsmittel ein-  so Meinhardt. Umso mehr begrüßt der TMV,
           Buspunkten aus eine Erreichbarkeit auch in   hergeht, sind wir auf dem richtigen Weg.   dass aus dem Gesetzentwurf nun sämtliche
           kleinerer Wohneinheiten sichergestellt ist.   Gerade im ländlichen Raum steht die Frage   Passagen hierzu herausgenommen worden
           Hier sind wir als TMV der natürliche Part-  der Verkehrsgerechtigkeit im Zentrum, da-  sind, bevor dieser gestern im Bundeskabi-
           ner. Ohne Anrufsammeltaxen, Kultur- und   mit auch in allen Regionen Menschen, die   nett beschlossen worden ist. „Es war offen-
           Seniorentaxen wird dieses Ziel im ländli-  auf den Nahverkehr angewiesen sind, nicht   sichtlich, dass dieser Gesetzesentwurf nicht
           chen Raum nicht erreichbar sein und hier   vom öffentlichen Leben abgehängt werden.   unter den Ampelkoalitionären abgestimmt
           ist der größte Handlungsbedarf, sowohl   Und diese notwendige Grundversorgung   war. Und im Koalitionsvertrag findet sich
           was die zu erreichenden Orte als auch die   wird nur mit Taxen und Mietwagen funktio-  auch keine Passage dazu.“ führt Meinhardt
           Uhrzeiten betrifft.“              nieren. Eine kluge, moderne Mobilitätspoli-  aus. Dort ist lediglich verzeichnet, „man
                                             tik im ländlichen Raum muss sich darum   werde systematische Verstöße gegen Ar-
           Patrick Meinhardt sieht in der Bund-   kümmern, wie sinnvolle, regelmäßige Ver-  beitsrecht und Arbeitsschutz verhindern.“
           Länder-Arbeitsgruppe zur Festlegung ein-  bindungen von Bahnanschlüssen und Bus-
           heitlicher Kriterien im öffentlichen Nah-  haltepunkten organisiert werden. Dies wird
           verkehr dabei einen wichtigen Schritt,   nur mit Ruftaxen, Kultur- und Senioren-  Viele sind auf die Barrikaden gegangen
           mahnt aber: „Einen wirklichen Schub für   taxen und ähnlichen flexiblen Angeboten   – neben dem Taxi- und Mietwagenver-
           den Nahverkehr wird es nur unter Einbe-  möglich sein. Deswegen regen wir als TMV   band auch der Bundesinnungsverband
           ziehung der Kommunen und Regionen   auch an, dass es für eine ÖPNV-Offensive   des Gebäudereiniger-Handwerks und der
             einerseits und der privaten Anbieter ande-  2030 baldmöglichst einen Runden Tisch   Hauptverband der Bauindustrie
           rerseits geben. In vielen Regionen können   mit Bund, Ländern, Kommunen und Verbän-
           wir mit unseren Unternehmern schon   den geben sollte, um vom ersten Moment   Die Presseerklärung des Bundesministeri-
             hervorragende Beispiele vorweisen. Man   an gemeinsam zu agieren.  ums für Arbeit und Soziales informiert:




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