Page 4 - Taxikurier April 2020
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Fotos: atelier-tacke.de




            EDITORIAL

            HERAUSFORDERUNGEN



            Wenn Sie diese Ausgabe in Händen halten, liegt die Kommunal-
            wahl schon wieder einige Tage zurück. Egal wie das Wahlergeb-
            nis in München auch aussehen mag, eine der großen Heraus-
            forderungen wird sein, die Verwaltung der Landeshauptstadt
            wieder in Schuss zu bringen. Wartezeiten auf einen Termin in
            der Führerscheinstelle von bis zu einem halben Jahr sind gera-
            de für Berufskraftfahrer nicht tragbar. Wohl dem der in FFB
            wohnt! Aber auch in anderen Abteilungen des Kreisverwal-
            tungsreferates hängt bereits die Urlaubsmeldung im Schaukas-
            ten, weil mangels Personal kein regelmäßiger Kundenservice
            geboten werden kann. Die dadurch entstehenden Lücken nutzen
            Mitbewerber im Personenbeförderungsmarkt geschickt und be-
            wegen sich quasi in einem Raum, in dem es zwar Gesetz und
            Ordnung gibt, dies jedoch mangels Personal nicht oder nur sel-
            ten kontrolliert wird. Dies öffnet dem illegalen Spiel Tür und   Im Hinblick auf einen fairen Wettbewerb – sofern es einen sol-
            Tor. Seitens der Polizei ist nur geringes Interesse an dieser Ent-  chen im Rahmen der momentanen Zulassungs- und Genehmi-
            wicklung zu beobachten. Wie würden die zuständigen Behörden   gungspraxis der Landratsämter rund um München überhaupt
            wohl reagieren, wenn Bordsteinschwalben wieder innerhalb des   gibt – muss das definierte Ziel „gleiches Recht für alle“ lauten.
            Sperrbezirks auftauchten?                          Wenn sich der Mietwagenverkehr faktisch in München nur mehr
                                                               durch die Farbe der Fahrzeuge vom Taxiverkehr unterscheidet,
            Aber heute geht es uns ja „nur“ um Personenbeförderung. Seit   weil Rückkehrpflicht und Bereithaltungsverbot das Papier nicht
            der Abschaffung der Ortskundepflicht für Mietwagenfahrer ist   mehr wert sind, auf das sie einst geschrieben wurden, dann
            die jährliche Anzahl neuer Taxifahrer um etwa 75 % zurückge-  müssen beide Verkehrsformen mindestens wieder gleiche Zu-
            gangen. Wer neu ins Gewerbe kommt, sitzt bequem und ohne   gangsvoraussetzungen bekommen: Ortskundeprüfung für Taxi-
            Orts-, Sach- oder Fachkunde-Prüfung im Mietwagen und zeigt   UND Mietwagenfahrer oder für keinen von beiden. Alles andere
            den taxifahrenden Kollegen einen Finger der linken oder rech-  bedeutet den mittelfristigen Tod des Taxigewerbes aufgrund
            ten Hand, je nachdem an welcher Seite das Taxi an dem uner-  Fahrermangels. Selbstverständlich ist das Taxigewerbe gefor-
            laubt Bereitstehenden vorbeifährt. Ohne Navi ist er verloren.   dert, im Falle des Wegfalls der Ortskunde noch mehr als bisher
            Man erspart sich die Vorbereitung auf die schwierige Taxi-Orts-  auf Qualitätssicherung und Serviceschulung zu setzen.
            kundeprüfung, die vielleicht in zahlreichen Punkten nicht mehr
            zeitgemäß ist, aber trotzdem für Qualität im Gewerbe sorgt.   Der Weg ist hart und steinig. Vor uns liegt ein Kampf ums Über-
            Das Münchner Taxigewerbe hat im Oktober 2019 einen gemein-  leben. Ein Kampf, der nicht nur politisch, sondern auch auf der
            samen Vorschlag bei der Leitung der Führerscheinstelle einge-  Straße stattfinden wird. Wir müssen das Übel an der Ursache
            reicht, um eine zeitgemäße Ortskunde-Prüfung zu schaffen. Bis   und auch an der Wirkung attackieren. Der juristische Weg allein
            heute wartet das Taxigewerbe auf eine Antwort oder Stellung-  reicht nicht mehr aus. Jeder illegale UBER-Fahrer muss doku-
            nahme der Behörde.                                 mentiert und zur Beweissicherung fotografiert werden, so oft
                                                               und solange, bis er sich nicht mehr in die Stadt hineintraut.
                                                               Der illegale Mietwagenfahrer muss schon feuchte Hände bekom-
                                                               men, wenn hinter ihm ein Taxi fährt. Wir müssen die Ratten
                                                               aus der Stadt vertreiben. Die Taxi-München eG ist bereit, weiter
                                                               zu kämpfen. Aber dazu brauchen wir Eure Unterstützung. Sie
             AUTOGLAS-KRAFT                                    finden in dieser Ausgabe ein „Kochrezept“, wie die rechtlich
                                                               verwertbare Dokumentation eines Verstoßes vorzunehmen ist.
                                                               Nutzt dies fleißig und zahlreich! In diesem Sinne wünschen wir
               Sonderkonditionen für Taxis                     trotz der Corona-bedingten Umsatz-Einbußen noch einen er-
                           Versicherungsabwicklung             folgreichen Frühling, auch wenn die Prognosen angesichts der
                      Soforteinbau und Steinschlag-Reparatur   Veranstaltungsabsagen, insbesondere bei der Messe München,
                                                               für uns dramatisch sein werden.
                  Während einer Kaffeepause bei uns
                       wechseln wir Ihre Scheibe.              Der Vorstand der Taxi-München eG
                                                               Thomas Kroker, Jörg Wohlfahrt
                   Telefon 089 / 6 90 87 82

               Truderinger Straße 330  •  81825 München
                         www.autoglaskraft.de





           4 ⁄ TAXIKURIER ⁄ APRIL 2020
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